Kommandanten Wahl
Wartenberg – Die Feuerwehr Wartenberg setzt bei der Führung weiter auf die selben Pferde, und das auch noch im Reiterbräu: In der Dienstversammlung dort wurde Martin Stöckl einstimmig für weitere sechs Jahre als Kommandant gewählt. Allerdings gibt es einen neuen stellvertretenden Kommandanten: Alexander Allwang ist Nachfolger von Konrad Gruber, der nicht wieder kandidiert hatte. Gruber wurde bei den Wahlen des Vereins dafür als Vorsitzender bestätigt (Bericht folgt). Auch Allwang wurde einstimmig gewählt.
Er ist 31 Jahre alt und seit 19 Jahren bei der Feuerwehr. Wählen durften im Gegensatz zur Vereinswahl nur die Aktiven. Das waren 49 über 16 Jahre, die gekommen waren. Die Feuerwehr hat 71 Aktive, davon 25 Jugendliche. Das bedeutet trotz Corona eine deutliche Steigerung gegenüber der letzten Statistik, die bei einer Hauptversammlung veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2019 verzeichnete die Wehr insgesamt 274 Einsätze mit 2380 Einsatzstunden. Im Jahr drauf waren es 170 Einsätze, allerdings durfte die Wehr nur sehr eingeschränkt First Responder fahren. Ein Großbrand allerdings hielt die Feuerwehrler in Atem, dazu sieben Kleinbrände und ein Mittelbrand. Unwetter forderten die Feuerwehr 35 Mal.
2021 waren nicht weniger als 13 Brandeinsätze zu verzeichnen. Dazu waren allein 21 Bäume von den Straßen zu räumen, neun Keller auszupumpen, dazu kamen zehn weitere Hochwassereinsätze und sechs weitere Unwetter-Sturmschäden.
Großes Thema bleibt die Tagesalarmsicherheit. Stöckl warnte vor Euphorie angesichts der durchschnittlichen Ausrückstärke von 18 Freiwilligen. Es müssten, warnte er, auch immer die verschiedenen Positionen wie Maschinist sicher besetzt werden können. Darum appellierte er, an dem Thema dran zu bleiben. Die First Responder haben mehr Aktive gewinnen können, waren bis Fraunberg und Kirchberg unterwegs. 4583 Einsätze stehen seit ihrer Gründung im Jahr 2000 zu Buche. Fünf Menschen sind ihnen aber allein 2021 praktisch unter der Hand gestorben, oder die Helfer kamen zu spät. Das muss erst mal verdaut werden.
Jugendleiterin Stephanie Gruber berichtete von einem Aufwärtstrend: 21 Burschen und vier Mädels tun in der Feuerwehr Dienst. Sieben Übertritte in die aktive Mannschaft verzeichnet die Jugendfeuerwehr, und darauf war die Jugendleiterin mächtig stolz. Online-Übungen waren für alle nicht so großartig, aber: „Ich glaube, es war zum Aushalten mit uns.“
Christian Pröbst berichtete, dass es für ihn ein Debüt sei: Erstmals war er als Bürgermeister bei der Feuerwehr-Hauptversammlung. Was ihm auffalle, sei die gute Kameradschaft. Das neue Feuerwehrauto sei bestellt und werde in zwei Jahren kommen. Aber: „Geld ist das meiste, was wir nicht haben.“
Stromausfälle, wie jetzt erst wieder, seien Grund genug, Notfallpläne zu erstellen. Man müsse vorbereitet sein. „Wenn ich dann erst den Computer einschalten muss, um was auszudrucken, dann nützt das auch nichts.“ Aber als er ans Gerätehaus gekommen sei, seien schon 20 Freiwillige dort gewesen, ohne dass ein Piepser gegangen sei. „Daran sieht man, dass ihr ein gutes Team seid.“
Auch für Waldbrände werde sich die Feuerwehr besser aufstellen. Pröbst dankte allen für die gute Zusammenarbeit. Kreisbrandinspektor Andreas Pröschkowitz meinte: „Ich bin mit allem zufrieden.“ Den wiedergewählten Kommandanten nannte er einen Vordenker: „So muss es sein.“ klk
Quellenangabe: Erdinger Anzeiger vom 20.09.2022, Seite 38